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Freitag, 27. Oktober 2017

Geburtsbericht


Montag  39+5 - 21:00 Uhr auf der Couch.. plötzlich ein komisches Geräusch wie das Knacken eines Astes.. das aus meinem Körper kam. Mein Mann machte sich gerade für die Arbeit fertig, denn er hatte Nachtschicht. Ich hatte ein merkwürdiges ziehen und das Gefühl ich würde Durchfall *LECKER* bekommen also bin ich schnell auf die Toilette aber da tat sich nichts. Beim Abwischen am Toiletten Papier bemerkte ich schon eine rosane Farbe. Das ziehen verschwand wieder und ich verabschiedete meinen Mann um 21:15 in die Nachtschicht. Merkte aber dabei, dass ziemlich viel Flüssigkeit aus mir raus kam. *Hallo Niagarafälle* Als er weg war bin ich direkt nochmal zur Toilette, wo es einen ziemlichen PLATSCHER machte.. „komisch“ dachte ich, da ich nicht das Gefühl hatte pinkeln zu müssen  * War JA die Fruchtblase, wie sich später rausstellte *

Immer wieder hatte ich das ziehen und das Gefühl ich müsste zur Toilette… hinten im unteren Rücken.. wie ein Blubbern. Ich hatte das Bedürfnis ein Bad zunehmen und ließ mir die Badewanne volllaufen. Als ich mich dann rein setzte entspannte ich mich und wäre fast eingeschlafen, dann aber plötzlich ein unerträglicher Schmerz wieder im unteren Rücken und ich bin sofort raus und auf die Toilette weil ich wieder das Gefühl hatte ich müsste. Ich konnte kaum Atmen und mir zogs vor Schmerz alles  zusammen.  Nach einer Minute war jedoch wieder alles verflogen und ich wollte nochmal in die Wanne, nach weniger als 5 Minuten in der Wanne kam der Unerträgliche Schmerz im unteren Rücken allerdings wieder… Also bin ich sofort raus und wieder auf die Toilette.. den irgendwie konnte ich den Schmerz nur da aushalten im aufrechten sitzen. Ich ließ nach diesem Schmerzintervall also das Badewasser ab und wurde langsam nervös da jetzt immer mehr rosane Flüssigkeit am Toilettenpapier war..

 ich googelte was das Zeug hält und sah mir Fotos von Fruchtwasser auf Klopapier an xD *PFUI* oh man… Es war als wäre der Geburtsvorbereitungskurs umsonst gewesen.. denn ich dachte nicht mal an das veratmen des Schmerzes. Inzwischen war es also kurz nach 22:00 Uhr und ich wollte mich ins Bett legen, weil ich mir immer einredete es würde noch nicht losgehen und das müssten die Vorwehen sein und der Schleimpropf, weil beides hatte ich bisher nicht gehabt.

Um 22:10 war ich im Bett, um 22:15 wieder der Schmerz… dann schnell zur Toilette, wieder kam nichts aber ich konnte dort den Schmerz besser aushalten…  wieder ab ins Bett 22:20 wieder der Schmerz.. und so hab ich dann doch mit Hilfe meiner Schwangerschaftsapp angefangen die Abstände und die Dauer des Schmerzes  zumessen.  Ich bekam so langsam aber sicher wirklich Panik, weil alle fünf Minuten die Wehen kamen.. das konnte ich mir dann auch endlich eingestehen.. und rief meinen Mann an .. er sollte doch bitte wieder nachhause kommen. Gegen 23:00 Uhr war er dann wieder da. Ich wollte erst mal noch gar nicht in die Klinik fahren, da meine Hebamme immer predigte man sollte doch so lange wie möglich zuhause bleiben.  Mein Mann übernahm aber dann die Wehenapp und  als die Abstände innerhalb kurzer Zeit auf 2 Minuten schrumpften, packte er meine Kliniktasche ins Auto. Ich krümmte mich derweil immer im Stehen oder auf der Toilette sitzend vor Schmerz. Ich dachte es würde eine schnelle Geburt werden, da der Abstand zwischen den  Wehen innerhalb 2 Stunden von ca 10. Minuten Abstand auf 2 Minuten schrumpfte. *ABER KAM JA DANN GANZ ANDERS…*

Ich weiß nicht mehr genau wann wir dann los sind, da mein Mann mich erst nochmal überzeugen musste, das es wirklich los geht *Ich depp*- aber Punkt 00:00 Uhr fuhren wir ins Parkhaus des Klinikums.. Welcher brillante ARSCH-ITECKT  das entworfen hat.. auf jeden Fall ist er auf meine Liste ganz oben.. vom Parkhaus bis zum Krankenhaus selbst sind es gute 400 Meter (gefühlt 2km) .. dann muss man durch das komplette Klinikum latschen und am Ende nochmal 2 Etagen runter fahren bis man endlich am Kreissaal ankommt. Für diesen weg brauchten wir gute 15-20 Minuten, weil ich immer wieder anhalten müsste zum veratmen.. mein Mann Stützte mich.  Am Eingang des Klinikums bekamen wir aber Gott sei Dank einen Rollstuhl.. *they see me rollin*

wo mein Mann mich dann den Rest des viel zu langen Weges Schieben konnte. Am Eingang des Kreisaals hatte ich dann wieder eine Wehe und bat Ihn kurz zu warten, sonst hätte ich es nicht mal geschafft meinen Namen der Diensthabenden Hebamme mitzuteilen. Der Abstand zwischen den Wehen war jetzt nur noch 1 Minute. Unsere Hebamme war ziemlich Kräfitg… Typ Cindy von Marzahn und auch sehr ruppig.. das war aber gut so – dachte ich dann im nachhinein - .. den ich war fast am Hyperventilieren, weil die Schmerzen so unglaublich schlimm waren.. und ich bin wirklich KEIN Weichei, was das betrifft.. Vielleicht spielte da auch die Symphysen Lockerung mit? Die Hebamme motze mich regelrecht an, ich soll jetzt mal vernünftig Atmen und half mir dann auch dabei.. dadurch konnte ich den Schmerz dann etwas besser aushalten.. Sie wollte dann das ich mir zur Untersuchung durch die Ärztin hinlege.. das wollte ich aber nicht, weil mir die Symphyse so weh tat.. daraufhin sagte sie sehr forsch: „WENN DU DICH NICHT HINLEGEN KANNST, WIE HAST DU DANN DAHEIM GESCHLAFEN, IM STEHEN ODER WAS??? HINLEGEN JETZT!“ ok.. dann leg ich mich halt hin -.- aber auch die Untersuchung durch die Ärztin dauert dann ewig weil ich jede Minute wieder eine Wehe hatte.

Nach der Untersuchung teilte Sie mir mit Muttermund bei 1 cm.. ich dachte ich sterbe.. solche Schmerzen und erst 1 cm???? Das war ein Schock. Ich wollte eigentlich keine PDA.. aber als ich das aber hörte verlangte ich sofort danach!! Anscheinend ist diese aber erst bei mindestens 3 cm Muttermund möglich. Die Ärztin meinte noch die Hebamme sollte mir bis dahin ein Schmerzzäpfchen geben.. und ging wieder. Die Hebamme WOLLTE mir aber keins geben und meinte das bringt sowieso nichts. -.- super danke. Nach mehrmals fragen… bekam ein dann einen Zugang gelegt und ein Schmerzmittel verabreicht. Nach 5 Stunden Qualen kam dann die Ärztin und verpasste mir um 05:10 die PDA. Endlich dachte ich! *Segen* Ich war eigentlich gegen eine PDA.. weil es auch im Geburtsvorbereitungskurs so kritisiert wurde.. aber HALLELUJAH das beste was es gibt. Würde IMMER wirklich IMMER wieder eine nehmen und auch jedem dazu raten. Ich konnte abschalten die Schmerze waren weg.. und mein Mann und ich konnten uns nach dem ersten Stress etwas ausruhen.

Gegen 07:00 ging er kurz Kaffee trinken und etwas essen. Die Hebammen hatten Schicht Wechsel und ich verabschiedete mich von Cindy aus Marzahn. *TSCHÖ MIT Ö*  Die ha mir aber doch glatt trotz ihrer schroffen Art während der PDA die Hand gehalten und mich gestreichelt xD Eigentlich war ganz gut das ich erst Sie hatte.. weil als ich am Anfang Hyperventiliert habe hätte so ne nette glaub  nichts bewirkt.. da hab ich wirklich einen FELDWEBEL gebraucht.

Meine Neue Hebamme war dann solch eine liebe nette - eine tolle Frau/Mädchen - mein Alter. Das war wie sich dann rausstellte auch wieder gut so, weil für das was jetzt kam brauchte ich dann keinen Feldwebel mehr sondern eine Freundin. Sie untersuchte mich dann nochmal, derweil kam mein Mann zurück.. Gott sei Dank erst nach dem Sie mir die Blase entleerte.. das war ja auch eine tolle Erfahrung.. NICHT! Muttermund inzwischen schon 8 cm .. ganz easy ging das mit der PDA habe nix davon gemerkt. Mein Mann hatte mir ein Nusshörnchen mit gebracht und eine Cola.. beides hab ich noch schnell reingesnakt.. xD gegen 08:00 Uhr merkte ich dann selbst, das das CTG nur noch eine sehr niedrige Zahl bei den Herztönen anzeigte.. dacht aber dann es wäre verrutscht und wäre jetzt wohl mein Puls anstatt das Baby… Die Hebamme versuchte es nochmal neu einzustellen, die Herztöne blieben aber so… und ich musste über eine Sauerstoff Maske atmen.. Dadurch stieg der Wert wieder in die Höhe. Nach kurzer Zeit aber wieder Abschwung .. sobald ich mich bewegte.. Die Hebamme rief noch ein paar Ärzte hinzu, die dann entschlossen haben, eine Sonde? In den Kopf des Babys während er noch im Mutterleib war zu stecken, was dann die Herztöne wieder besser erfassen konnte.. Gesagt getan, auch wenn ich nicht begeistert davon war..

Diese „Sonde“ schrieb dann wieder gute Werte.. Ich sollte in den Vier-Füßler-Stand weil der Kopf meines Babys nicht im Becken war… - FRÜH ERKANNT XD??? Für was am Anfang der Ultraschall? Da hat das keiner erwähnt? Als ich nach einer Weile merkte „plopp“ - da war die „Sonde“ wieder abgefallen.. Panisch versuchten dann die Ärzte.. waren bestimmt 5? (mit Praktikantin und Assistenten) eine neue Sonde anzubringen - ohne Erfolg.

Es waren nun bestimmt 7 Personen im Kreissaal die an mir rum Hantierten.. mein Mann war schon ganz blass. Immer wieder Herztöne weg - da der Muttermund nun vollständig geöffnet war, sollte ich pressen und die Hebamme schieb einmal mit.. Aber was sollte das bringen, wenn der Kopf nicht im Becken ist, dachte ich mir? Der Chefarzt .. entschied dann ziemlich schnell Kaiserschnitt. Ich bekam Panik und wollte das eigentlich nicht. Rasend schnell wurde ich den OP geschoben mein Mann wurde dann von mir getrennt und sollte sich den OP Kittel anziehen. Dank der PDA konnte er mit dabei sein, weil ich so dann nur teilweise Narkotisiert werden konnte.  Die Wartezeit auf meinen Mann sowie die OP-Vorbereitungen kamen mir eeeeeewig vor.. Ich war sehr nah am Wassergebaut .. und um mich rum waren viele Schwestern Ärzte und zum Glück auch meine Hebamme.. die mich tröstete und mir gut zuredete. Auch eine andere OP Schwester nahm neben meinem Kopfplatz und war sehr nett und beruhigte mich immer wieder. Ich habe ein Mittel bekommen das wohl für meinen Herzschlag und dem des Babys gut sein sollte.. davon hab ich den totalen Schüttelfrost bekommen, das war echt unangenehm.

Als mein Mann endlich rein durfte war ich heilfroh…. Ich wurde bestimmt 20x mit kaltem Wasserangesprüht und musste immer sagen ob es kalt ist oder nur noch feucht oder ob ich gar nichts mehr spüre.. bis die Narkose dann wirkte, kam mir es auch so vor als verginge eine ewig lange Zeit.. Die Ärztin machte immer mehr Druck, das Sie bald anfangen müssten. Wenn also nicht schnell eine Wirkung der Narkose da ist, müsste ich doch in Vollnarkose. Die Schwester spritze immer mehr in den Zugang und so spürte ich zum Glück bald nichts mehr und sie konnten loslegen.  Mein Mann nahm ebenfalls neben meinem Kopf Platz und dann ging es ganz schnell.. keine 3 Minuten später hörte man das schreien unseres Sohnes.

22.08.17 09:34 – SSW 39+6 Nach 12 Stunden wehen.. Seine Werte waren BOMBE und meine auch.. weswegen meine Nachsorge Hebamme später meinte der Kaiserschnitte könnte auch eine Fehlentscheidung der Ärzte gewesen sein und die Herztöne wären wohl nur nicht richtig geschrieben worden. Aber da gehen die Ärzte ja auf Nummer sicher, was auch gut ist.. hängt ja auch viel davon ab. Das kann ich jetzt guten Gewissens sagen. Aber Anfangs hatte ich echt viel am KS zu knabbern und war richtig im Babyblues die ersten Tage.
Ich durfte Lukas als er dann draußen war ca. 1 Sekunde sehen, dann wurde er zusammen mit meinem Mann rausgebracht und erst mal untersucht. Während dessen wurde bei mir wieder alles an Ort und Stelle gerückt und angefangen zuzunähen. Nach einer Weile kam mein Mann dann zusammen mit Lukas an meinen Kopf, ich konnte aber nur sein kleines Ohr sehen  und die Falte zwischen seinen Augen die er die ersten 2 Tage hatte. Da auch meine beiden Arme Taub waren konnte ich ihn nicht anfassen oder sonst wie berühren, habe nur mit meinem Mund die ganze Zeit sein süßes Ohr geküsst. Mein Mann sagte später das es ein komischer Anblick war.. weil ich wohl sehr stark gewackelt habe.. was daran lag das die Ärzte da so rumgerissen haben am Bauch.. dadurch ist dann auch die Haut am Bauch vorne aufgerissen  -.- dabei hatte ich ihn so gepflegt in der Schwangerschaft und keinen einzigen Dehnungsstreifen gehabt – bis dahin natürlich – THX -.-

Dann wurde mein Mann zusammen mit Lukas wieder weg gebracht um die U1 zu machen und ich kam aus dem OP in einen Aufwachraum.. ES war soooooo merkwürdig als mich 2-3 Männer von der OP-Trage auf ein normales Krankenbett hoben. Ich Konnte zwar meinen Körper sehen und auch das Sie mich berühren aber ich hatte keine Kontrolle darüber und spürte keine einzige Berührung.

 Im Aufwachraum bettelte ich dann darum was zutrinken, weil mein Mund so was von trocken war, meine Lippen komplett aufgerissen und die Kehle auch Staubtrocken… aber das durfte ich nicht.. hab  nur ein ekliges Mundspray bekommen.. das ca. 3-4 x.

Nach ca. 40 Minuten allein im Raum, durfte mein Mann zusammen mit Lukas auch in den Aufwachraum und ich bekam ihn zum ersten Mal auf den Arm bzw. auf die Brust gelegt. Nach ca. 2 Stunden durften wir dann in das Zimmer.. das war dann gegen Mittag. Ich hatte Mega hunger .. durfte aber erst gegen Abend was essen. Ich konnte aufgrund des Kaiserschnittes Lukas am ersten Tag nicht selbst versorgen.. und am zweiten dann auch nur weil ich mich mega angestrengt habe.. aber vor Schmerz konnte ich kaum aufrecht stehen.. Mir war total schwindlig und eine Hebamme musste mich Waschen und anziehen.. –Mega Peinlich – Ca 3 Wochen nach der Geburt schmerzte die Narbe immer noch. Auch jetzt 9 Wochen danach ist die Stelle um die Narbe immer noch Taub und pelzig.. Freiwillige würde ich NIE einen Kaiserschnitt machen.. das ist mein Fazit.

Natürlich hab ich mir die Geburt anders gewünscht und es war die ersten Tage auch hart zu verdauen wie es dann letztendlich abgelaufen ist. Aber nach einer Weile hat man das eh alles vergessen J und ist einfach nur froh das es gut gegangen ist.



Hoffe der Text hat euch gefallen..  würde mich über eine Resonanz in I N S T A G R A M freuen!!



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